Mittwoch, 28. Oktober 2009

San Cristobal

Typische Strassenszene in San Cristobal - Bunte Haeuser, Cafes, bunte Mischung von Leuten aus der ganzen Welt

On top of the city


Informiere dich, organisiere dich, kaempfe... Die Revolution hat schon begonnen! Zapatista Graffitis in San Cristobal


Der Kampf geht weiter... Bildung fuer das gesamte Dorf!


Der 2. Oktober darf nicht in Vergessenheit geraten - Wir werden siegen!




San Cristobal und das Umland ist die Hochburg der Zapatista. Wer sich im Detail dafuer interessiert kann sicher jede Menge im Internet oder sonstigen Medien darueber lesen - oder Kathi fragen. Hier nur soviel: Die Zapatista sind eine Rebellenorganisation unter Fuehrung von Emiliano Zapata. Sie Kaempfen fuer die Rechte und im besonderen fuer mehr Selbstbestimmung fuer die indigenen Bevoelkerungsgruppen in Chiapas und Guatemala. Die Methoden haben sich im Laufe der Zeit von paramilitaerischen Guerillataktiken zu ueberwiegend friedlichen Protesten gewandelt. Markenzeichen der Zapatista und deren Fuehrer ist eine schwarze Gesichtsmaske. Frauen haben eine starke, eigenstaendige Position innerhalb der Bewegung. Fuer kurze Zeit war San Cristobal in der Hand der Guerilla und die Revolution wurde ausgerufen - wenige Tage spaeter wurden die Rebellen jedoch von der Mexikanischen Armee aus der Stadt vertrieben. Trotzdem war es diese Aktion, die den Rebellen zu internationaler Beachtung verhalf. In der Folge erfuhr die Bewegung beachtliche Unterstuetzung aus allen Teilen der Welt - mit dem Resultat dass die Volksgruppen heute weitgehend selbstbestimmt leben koennen. Unter anderem wird Kaffee selbsverantwortlich angebaut und der Profit kommt den Kommunen zugute. Traditionen und Braeuche sind tiefer im Bewusstsein der indigenen Bevoelkerung verwurzelt als in anderen Teilen Mexikos.


Nach aussen hin zeigt dich dieser Stolz auf die eigene Kultur besonders in der ausgefallenen, farbenfrohen Kleidung. Maenner tragen im allgemeinen weisse oder schwarze Pelztuniken und weite Hosen. Frauen tregen aufwaendige bunte Tuecher, Kleider, Tuniken und Kopftuecher - dabei hat jedes Dorf eigene Farbschemata und Muster. Auch die Kinder tragen die selben wie ihre Eltern Trachten - sehen aus wie Erwachsene in Miniaturformat - und dabei sind ja die Erwachsenen selbst schon ziemlich klein! Es ist nicht erlaubt - oder zumindesten nicht gern gesehen - Fotos von ihnen zu machen deshalb kann ich es nur beschreiben. Die Menschen hier sind wirklich einzigartig. Die Trachten sind nur ein kleiner Teil davon. Die Ausstrahlung und der Ausdruck in ihren Gesichtern sind auf eine Weise faszinierend die nur schwer in Worte zu fassen ist. Come and see it for yourself!
Auch die Reisenden die dieser Ort anzieht unterscheiden sich stark vom Rest Mexikos. Ich mag das Wort eigendlich nicht aber in Ermangelung eines besseren benutze ich es jetzt mal. Die Leute die hier her kommen sind sehr "alternativ". Viele kommen, um in den umliegenden Kommunen Freiwilligenarbeit zu leisten, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, Musik zu machen, sich andern Kunstformen zu widmen usw. Dreadlocks und Co. sind also eine haeufige Erscheinung in den Bars und Cafes. Livemusik findet man ueberall und zu jeder Zeit - Waren gestern in ein paar echt lustigen Kneipen mit Namen wie "Revolucion", "El Circo" oder "Cerveceria Zapatista" und haben einige richtig gute Bands gesehen.
Heute werden wir versuchen in eines der Umliegenden Doerfer zu kommen um zu sehen wir die Menschen hier so leben.
Ich halte euch auf dem Laufenden - spaetestens wenn wir in ein paar Tagen wieder aus dem Urwald zurueck sind....
Que os vaya bien - Bernd



Blick auf San Cristobal von einem nahegelegenen Huegel




Unzaehlige Kirchen zieren das Stadtbild - hier stellvertretend eine davon


Aufgrund der Hoehe wird es abends empfindlich kalt - Lange Hose, Jacke und Muetze sind keine schlechte Idee. Eine willkommene Abwechslung nach viel viel Hitze - ausserdem gestattet uns das moderate Klima eine Moskitopause und unsere zerstochene Haut kann endlich heilen.



Markt in San Cristobal - ein Fest fuer die Sinne! Ein Meer von Farben, Dueften und Geschmaeckern!


Hola Amigos








Muss die Gelegenheit nutzen - wir haben hier gerade gratis Internet - und das allerbeste: Es funktioniert sogar! Sind seit gestern in San Cristobal de las Casas. Weit weg vom Meer hoch oben in den Bergen. Die Stadt liegt auf ca. 2500m im Chiapas. Das ist der suedlichste Staat Mexicos und gleichzeitig der aermste uns politisch instabilste. Ausserdem grenzt er an Guatemala, was die Lage nicht gerade entspannt. In den kommenden Tagen wird nicht die Suche nach der perfekten Welle im Mittelpunkt stehen sondern vielmehr der Versuch, die Geschichte, Traditionen und Kultur der Maya und deren Nachfahren kennenzulernen. Morgen frueh werden wir uns mit leichtem Gepaeck auf den Weg nach Paleque machen. Dort befinden sich gut erhaltene Mayaruinen, die - und das unterscheidet sie von viele anderen Staetten dieser Art - mitten im Jungel liegen. Werden uns irgendwo ein Plaetzchen fuer unsere Haengematte suchen und dann sowohl Ruinen als auch umliegenden Jungel, Wasserfaelle und Suesswasserquellen erkunden. Sicher werden wir auch Bekanntschaft mit dem einen oder anderen Jungelbewohner machen.
Danach kommen wir wieder zuruck nach SC und feiern den Dia de los Muertos bevor es weitergeht nach Guatemala.

1 Kommentar:

  1. mann mann mann, da war ich doch auch, ich krieg absolute gluecksgefuehle wenn ich das lese!
    euch scheints ja gut zu gehen (geht da ja auch nicht anders), geniesst es!
    jaci und ich haben hier auch so unseren spass! ;)

    gruesse von der kleinen insel ab nach san christobal! (geht reiten da, ist echt lustig)

    umarm euch!
    lina

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