Samstag, 26. Juni 2010

Cañon del Colca



Buenos dias, como va?

Colca Canyon... unglaublich! Schwer zu beschreiben - mal wieder! Ich fang einfach mal von vorne an... Von Arequipa aus faehrt man vier Stunden richtung Chivay, einem kleinen Dorf am Beginn des Canyons. Schon auf der Fahrt bekommt man einen Vorgeschmack darauf was einen erwartet. Atemberaubende Landschaft, Inca-Mauerwerk, Llamas und Alpacas, Bergdoerfer, strahlend blauer Himmel, Menschen in traditioneller Kleidung, Bauern die ihre Waren mit dem Esel zum Markt bringen und und und... So hab ich mir Peru immer vorgestellt!

Llamas auf der Weide

Blick auf Chivay und das Tal. Tausende kleine Felder, jedes von uralten Mauern begrenzt.


In Chivay angekommen haben wir unseren ersten Blick in die Colca Schlucht und auf den Colca Fluss geworfen und auf dem Markt warme Socken und was zu beissen gekauft. Ausserdem wurden wir Zeugen des sicher auesserst prestigetraechtigen Spiels des FC Chivay gegen das Nachbardorf und haben den Dorfschoenheiten beim tanzen zugesehen. Alle Frauen tragen traditionelle Kleidung waehrend die Maenner "normal" gekleidet sind. Die aelteren Menschen sprechen zum Grossteil Quechua aber koennen auch Spanisch. Is cool zu sehn wie das Leben in so einem Andendorf laeuft. Bissl so wie in den Alpen denk ich - nur anders :-) In Chivay hat leider der Turismus schon Einzug gehalten - deshalb haben wir beschlossen noch am selben Tag nach Cabanaconde zu reisen. Da es schwieriger zu erreichen und dazu kleiner als Chivay ist hofften wir dort eine weniger vom Turismus korrumpierte Version des peruanischen Andendorfes zu finden... und wir wurden nicht enttaeuscht!

Eine Busfahrt in den Anden am Rand eines der tiefsten Canyons der Welt im dunklen ist uebrigens auch ein Erlebniss an sich. Als der Bus eine Spitzkehre nicht gepackt hat und der Fahrer angefangen hat zu rangieren  wurd mir schon bissl mulmig - als die Reifen dann angefangen haben durchzudrehen und wir langsam richtung Schlucht nach hinten gerutscht sind dachte ich echt "Na super - Surfen, von Bruecken springen, Tauchen - alles kein Problem - und jetzt gehn wir beim Busfahren drauf!" Die Locals sind aber alle ganz ruhig geblieben - scheint normal zu sein dass so ne Busfahrt eine Nahtoterfahrung ist... Hab dann beschlossen einfach auch ruhig zu bleiben und darauf zu vertrauen dass wir schon sicher ankommen werden... Und so wars dann auch. No panic!

Wie beschreib ich jetzt Cabanoconde... Vieleicht so: An einer Kreuzung ist die Wahrscheinlichkeit dass ein Esel von rechts kommt bedeutend groesser als die Wahrscheinlichkeit auf Menschen zu treffen... von Autos ganz zu schweigen. Jeder scheint sein kleines Feld zu haben - oder ein paar Kuehe oder Schaafe. Ueberall arbeiten Leute auf den Feldern, transportieren ihre Erzeugnisse per Esel ins Dorf, trocknen Mais, machen Kaese usw - ziemlich idyllisch hier oben in den Anden.

Tratschende Marktfrauen

Indigenas in Chivay

Familie mit Alpacas - Was man mit den Llamas anfangen kann weiss ich nicht so genau. Aus Alpacawolle kann man jedenfalls warme Pullis, Schals, Muetzen und Socken machen - und gut schmecken tun sie auch. Alpaca-Steack... schmeckt wie Lamm. Ueberhaupt sind Alpacas eigendlich fast wie Schaafe mit laengeren Haelsen.

Dorffest in Chivay - Alle sind dabei, von ganz jung bis richtig, richtig, richtig alt.

Sonnenaufgang ueber den Anden - Nachts war es bitter kalt und wenn man morgens dick eingepackt aus dem Haus geht dann fuehlt man sich als wuerde man zum Snowboarden oder zum Skifahren gehen - sogar die Luft riecht genauso!

Wir sind frueh morgens losgewandert weil wir uns ein gutes Stueck Weg vorgenommen hatten. Ausser den Eseln waren alle noch in ihren Betten

Zum Glueck kam bald die Sonne raus und es wurde waermer...


Wir haben uns vorgenommen vom Rand des Canyons bis zum Fluss am Grund abzusteigen - 1000 Hoehenmeter waren zu ueberwinden

Wir hatten gehoert dass es im Tal eine Art Oase gibt. Das war also unser Ziel - Oasis de Sangalle

Und Oase war nicht uebertrieben... Fluss, Palmen, Blumen... alles da!

Versorgungskarawane auf dem Weg ins Dorf


Man konnte sie schon sehn... aber es war noch verdammt weit!

...Pause muss sein...

Fast da!

Am Ziel!


Belichtungszeit lang...

Belichtungszeit kurz

Scharfe Palme, unscharfes Stacheldings

Wenn ich gewusst haette wie anstrengend  der Aufstieg wird waer ich nicht so viel rumgeklettert sondern haette mehr gechillt...




Oasenblume

Rio Colca

Kleiner Fluss, grosse Wirkung - der zweittiefste Canyon auf der Welt... steter Tropfen hoehlt den Stein

Der beschwehrliche Weg nach oben. O-Ton Tino: "Das war das anstrengendste was ich je in meinem Leben gemacht habe!" Normalerweise steigt man an einem Tag zur Oase ab, schlaeft dort eine Nacht, isst ordendlich und tritt dann ausgeruht den Rueckweg an. Wir sind abgestiegen, haben ein paar Stunden Pause gemacht, nichts gegessen weils uns zu teuer war und den Aufstieg dann in der Mittagshitze begonnen... Alles an einem Tag - nur um zum Deutschlandspiel wieder in Arequipa zu sein... was macht man nicht alles fuer die WM!?!

Man unterschaetzt wie enem die duenne Luft zu schaffen macht. Wir waren echt beide an unseren Grenzen - die Hoehe, nix zu beissen und der lange Anstieg... Aber wir wurden mit unglaublicher Aussicht belohnt... 

Gegeverkehr

...am Wegesrand...


Tino auf den letzten Metern - kurz dacht ich mal er kolabiert :-) Aber wir habens beide zurueck nach Cabanaconde geschafft - und das Gefuehl wenn man oben ankommt ist alle Muehen wert! Abends dann Alpacasteaks und nach einer Nacht komatoesen Schlafes waren wir wieder wie neu - abgesehen vom brutalsten Muskelkater aller Zeiten.

Am naechsten Tag haben wir den Rueckweg nach Arequipa angetreten. Ich fand es schade dass wir nicht mehr Zeit in dieser wunderschoenen Gegend verbringen konnten aber...


El que está acostumbrado a viajar, sabe que siempre es necesario partir algún día

Wer ans Reisen gewoehnt ist weiss dass einestages immer der Abschied kommt... (Paulo Coelho)


Ausserdem haben wir auf dem Rueckweg noch einen Stop am Cruz del Condor eingelegt... aber das ist eine andere Geschichte. Die heb ich mir fuers naechste mal auf.

Bis bald - Bernd


Freitag, 25. Juni 2010

Arequipa



Wir waren nicht lang da - aber schon nach ein paar Stunden sind wir uns sicher - Arequipa is eine coole Stadt. Beweis gefaellig? Der Name bedeuetet in Quechua "Gut, hier bleiben!" Damit is alles gesagt.








Freitag, 18. Juni 2010

Huacachina


Die vergangenen Zwei Tage haben wir in Huacachina, einer echten Oase mitten in der Wueste verbracht. Huacachina ist Quechua und bedeutet so viel wie "Weinende Frau". "Wakay" bedeutet weinen und "china" junge Frau. Nach der Legende hat eine junge Frau nach dem Tod ihrer Liebhabers so lange geweint bis ihre Traenen den See im Zentrum der Oase gebildet haben... Arg romantisch!

Die Oase von einer Sandduene aus

Absolut spiegelglattes Wasser... perfekte Reflektion

Ein Ort wie aus 1001 Nacht

Schildkroete in der Oase - kann mir aber nicht vorstellen dass die auf natuerlichem weg da hin gekommen ist... is ja nur Sand, Sand und noch mehr Sand soweit das Auge reicht

Nature decided that this place is nice enough to exist twice!

 
Schon wieder coole Haustiere im Hostel, diesmal Papageien

Wenn er mal auf der Schulter sass wars fast unmoeglich ihn wieder los zu werden

Der groesste Sandkasten ever!


Unser Dune-Buggy mit dem wir raus is die Wueste gekachelt sind

In the desert...

Licht und Schatten

Gestatten, Tino Zorn, Pro-Sandboarder

Das Sandboarden war eher ein Gag. Funktioniert nicht so wie Snowboarden. Aber lustig wars auf jeden. Vor allem wenn man sich einfach draufgelegt hat und vollgas die Duenen runterballert

Spuren im Sand

...endlos...

Kann man sich garnicht dran satt sehen

Dune-Buggies


Wie Wellen - nur aus Sand...

...ein Meer aus Sand sozusagen

Am Grat der Duene

Leap of Faith

Sandspielen hat mir schon als kleiner Bub  voll Spass gemacht... und das hat sich nicht geaendert!

Mein absolutes Lieblingsbild! Kung Fu Zorn!



Sonnenuntergang in der Wueste - schon wieder etwas dass ich auf dieser Reise zum ersten mal erlebe 


Die Wueste ins Abendlicht getaucht


Da rutscht sie ueber den Rand der Welt

Wuestentour-Crew

Nach jeder Menge Action werden die Eindruecke des Tages festgehalten...
Und zwar in meinem spitzen Reisetagebuch - Danke nochmal Maikie - Ich schreib zwar nicht so oft rein weil ich ja so oft blogge. Aber die wichtigen Sachen schreib ich rein!

Das wars schon - viele Bilder wenig Text - Viele Gruesse auch von Tino - Hasta la proxima, Bernd