Buenos dias, como va?
Colca Canyon... unglaublich! Schwer zu beschreiben - mal wieder! Ich fang einfach mal von vorne an... Von Arequipa aus faehrt man vier Stunden richtung Chivay, einem kleinen Dorf am Beginn des Canyons. Schon auf der Fahrt bekommt man einen Vorgeschmack darauf was einen erwartet. Atemberaubende Landschaft, Inca-Mauerwerk, Llamas und Alpacas, Bergdoerfer, strahlend blauer Himmel, Menschen in traditioneller Kleidung, Bauern die ihre Waren mit dem Esel zum Markt bringen und und und... So hab ich mir Peru immer vorgestellt!
Llamas auf der Weide
Blick auf Chivay und das Tal. Tausende kleine Felder, jedes von uralten Mauern begrenzt.
In Chivay angekommen haben wir unseren ersten Blick in die Colca Schlucht und auf den Colca Fluss geworfen und auf dem Markt warme Socken und was zu beissen gekauft. Ausserdem wurden wir Zeugen des sicher auesserst prestigetraechtigen Spiels des FC Chivay gegen das Nachbardorf und haben den Dorfschoenheiten beim tanzen zugesehen. Alle Frauen tragen traditionelle Kleidung waehrend die Maenner "normal" gekleidet sind. Die aelteren Menschen sprechen zum Grossteil Quechua aber koennen auch Spanisch. Is cool zu sehn wie das Leben in so einem Andendorf laeuft. Bissl so wie in den Alpen denk ich - nur anders :-) In Chivay hat leider der Turismus schon Einzug gehalten - deshalb haben wir beschlossen noch am selben Tag nach Cabanaconde zu reisen. Da es schwieriger zu erreichen und dazu kleiner als Chivay ist hofften wir dort eine weniger vom Turismus korrumpierte Version des peruanischen Andendorfes zu finden... und wir wurden nicht enttaeuscht!
Eine Busfahrt in den Anden am Rand eines der tiefsten Canyons der Welt im dunklen ist uebrigens auch ein Erlebniss an sich. Als der Bus eine Spitzkehre nicht gepackt hat und der Fahrer angefangen hat zu rangieren wurd mir schon bissl mulmig - als die Reifen dann angefangen haben durchzudrehen und wir langsam richtung Schlucht nach hinten gerutscht sind dachte ich echt "Na super - Surfen, von Bruecken springen, Tauchen - alles kein Problem - und jetzt gehn wir beim Busfahren drauf!" Die Locals sind aber alle ganz ruhig geblieben - scheint normal zu sein dass so ne Busfahrt eine Nahtoterfahrung ist... Hab dann beschlossen einfach auch ruhig zu bleiben und darauf zu vertrauen dass wir schon sicher ankommen werden... Und so wars dann auch. No panic!
Wie beschreib ich jetzt Cabanoconde... Vieleicht so: An einer Kreuzung ist die Wahrscheinlichkeit dass ein Esel von rechts kommt bedeutend groesser als die Wahrscheinlichkeit auf Menschen zu treffen... von Autos ganz zu schweigen. Jeder scheint sein kleines Feld zu haben - oder ein paar Kuehe oder Schaafe. Ueberall arbeiten Leute auf den Feldern, transportieren ihre Erzeugnisse per Esel ins Dorf, trocknen Mais, machen Kaese usw - ziemlich idyllisch hier oben in den Anden.
Tratschende Marktfrauen
Indigenas in Chivay
Familie mit Alpacas - Was man mit den Llamas anfangen kann weiss ich nicht so genau. Aus Alpacawolle kann man jedenfalls warme Pullis, Schals, Muetzen und Socken machen - und gut schmecken tun sie auch. Alpaca-Steack... schmeckt wie Lamm. Ueberhaupt sind Alpacas eigendlich fast wie Schaafe mit laengeren Haelsen.
Dorffest in Chivay - Alle sind dabei, von ganz jung bis richtig, richtig, richtig alt.
Sonnenaufgang ueber den Anden - Nachts war es bitter kalt und wenn man morgens dick eingepackt aus dem Haus geht dann fuehlt man sich als wuerde man zum Snowboarden oder zum Skifahren gehen - sogar die Luft riecht genauso!
Wir sind frueh morgens losgewandert weil wir uns ein gutes Stueck Weg vorgenommen hatten. Ausser den Eseln waren alle noch in ihren Betten
Zum Glueck kam bald die Sonne raus und es wurde waermer...
Wir haben uns vorgenommen vom Rand des Canyons bis zum Fluss am Grund abzusteigen - 1000 Hoehenmeter waren zu ueberwinden
Und Oase war nicht uebertrieben... Fluss, Palmen, Blumen... alles da!
Versorgungskarawane auf dem Weg ins Dorf
Man konnte sie schon sehn... aber es war noch verdammt weit!
...Pause muss sein...
Fast da!
Am Ziel!
Belichtungszeit lang...
Belichtungszeit kurz
Scharfe Palme, unscharfes Stacheldings
Wenn ich gewusst haette wie anstrengend der Aufstieg wird waer ich nicht so viel rumgeklettert sondern haette mehr gechillt...
Oasenblume
Rio Colca
Kleiner Fluss, grosse Wirkung - der zweittiefste Canyon auf der Welt... steter Tropfen hoehlt den Stein
Man unterschaetzt wie enem die duenne Luft zu schaffen macht. Wir waren echt beide an unseren Grenzen - die Hoehe, nix zu beissen und der lange Anstieg... Aber wir wurden mit unglaublicher Aussicht belohnt...
Gegeverkehr
...am Wegesrand...
Tino auf den letzten Metern - kurz dacht ich mal er kolabiert :-) Aber wir habens beide zurueck nach Cabanaconde geschafft - und das Gefuehl wenn man oben ankommt ist alle Muehen wert! Abends dann Alpacasteaks und nach einer Nacht komatoesen Schlafes waren wir wieder wie neu - abgesehen vom brutalsten Muskelkater aller Zeiten.
Am naechsten Tag haben wir den Rueckweg nach Arequipa angetreten. Ich fand es schade dass wir nicht mehr Zeit in dieser wunderschoenen Gegend verbringen konnten aber...
El que está acostumbrado a viajar, sabe que siempre es necesario partir algún día
Wer ans Reisen gewoehnt ist weiss dass einestages immer der Abschied kommt... (Paulo Coelho)
Ausserdem haben wir auf dem Rueckweg noch einen Stop am Cruz del Condor eingelegt... aber das ist eine andere Geschichte. Die heb ich mir fuers naechste mal auf.
Bis bald - Bernd
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